Die Kleinen lernen mit den Großen - Die Felsenmeerschule ist mit dabei

"Trick or treat": die Drohung der Teufel, Vampire oder Geister am Halloween-Abend fällt in weiten Teilen Amerikas weitaus heftiger aus. Dort ist das Fest tief verwurzelt und hat eine lange Tradition. Mittlerweile ist es zum Importschlager geworden und erfreut sich auf dem europäischen Kontinent wachsender Beliebtheit.

Als sich am Mittwoch Viertklässler zusammen mit den Gymnasiasten auf eine Schulbank setzten, war Halloween das Thema ihres gemeinsamen Englischunterrichts.

Auch wenn mit dem 31. Oktober der Spuk eigentlich vorbei sein sollte, kamen einige SchülerInnen gar verkleidet mit schwarzem Umhang und dunkel nachgezeichneten Lippen und Augenlidern in die schulformübergreifende Stunde.

"Es hat mir Spaß gemacht", meinte Daniel. Vor allem das Bingo-Spiel zum Abschluss, fügte er hinzu. Alexander gefiel das Basteln eines Kürbisses aus Pappe. "Der Rap war toll", fand Nadja.

Die Pennäler der Schiller- sowie der Schlossbergschule in Begleitung von Kerstin Steiner bzw. Frau Meyer legten bei den Fünftklässlern des Goethe-Gymnasiums einen Schnuppertag ein.

Man sang, lauschte der Halloween-Geschichte und löste knifflige Aufgaben. Die Grundschüler gingen selbstbewusst an die außergewöhnliche Situation heran. Erklärungen auf Deutsch blieben jedenfalls die Ausnahme. Anja Bockrath, Gaby Hendlich, Karin Erdel, und Sonja May, die Englischlehrerinnen in den fünften Klassen, nahmen die jüngeren Besucher gern auf. Über Tanzen, Singen und Basteln erarbeitete man auf unterschiedlichen Ebenen einen Zugang zum Thema.

Gastspiel mit Hintergrund

Die drei Unterrichtsstunden liefen in diesem Jahr erstmals in allen Bensheimer Gymnasien in derselben Form ab: Insgesamt 400 Grundschüler von der Hemsberg-Schule, der Grundschule in den Kappesgärten, der Schiller-, der Schlossberg- sowie der Reichenbacher Felsenmeerschule besuchten das AKG, die Geschwister-Scholl-Schule, das Goethe-Gymnasium und die Liebfrauenschule.

Das Gastspiel der Kleinen bei den Großen kam nicht von ungefähr. Die Übergänge zur weiterführenden Schule sind in der Vergangenheit viel beklagt worden. "Wir wussten oft nicht, welche Vorarbeit Grundschulen geleistet haben und welchen Wissensstand die Schüler einbrachten, wenn sie zu uns kamen", erklärte Detlev Hoffmeister, einer der Initiatoren einer Arbeitsgruppe.

Man machte es sich zur gemeinsamen Aufgabe, die Nahtstelle zwischen den verschiedenen Schulformen reibungsloser zu gestalten. Einen Baustein liefern die gegenseitigen Besuche. moni

Bergsträßer Anzeiger
05. November 2010