Am Dienstag, dem 27. April standen für Schüler und Lehrer der Felsenmeerschule Reichenbach die Themen Hygiene, Bakterien und erste Hilfe auf der Tagesordnung. Wir schätzten das Kooperationsprojekt mit dem DRK deshalb so sehr, weil die ohnehin schon vorhandene positive Grundeinstellung zum Helfen bei den Kindern durch solche Aktivitäten gefestigt wird und Fähigkeiten zur Hilfeleistung nicht erst im Notfall abgerufen werden müssen.

Ohne Hygiene geht es auch bei einem Notfall nicht, das erfahren die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen gleich zu Beginn. Die Übertragungswege von Bakterien, Pilzen oder Viren auf den Menschen muss man kennen. Sind alle Bakterien und Keime gefährlich oder gibt es auch nützliche Keime, können Infektionserkrankungen allein durch Hygiene verhindert werden, wozu braucht man Impfungen, solche Fragen wurden an Astrid Bräuer-Berbner, Assistentin des schulärztlichen Dienstes vom Haus der Gesundheit Heppenheim, herangetragen und ausführlich diskutiert. Dass der Umgang mit Lebensmitteln mit Hygiene etwas zu tun hat, war für die Schülerinnen und Schüler überraschend, weil man doch mit zahlreichen Keimen sein Lebensumfeld teilt. Unter bestimmten Umständen kann es zu einer Keimvermehrung in den Lebensmitteln kommen. Menschen werden plötzlich nach dem Essen oder nach dem Kontakt mit verkeimten Gegenständen krank. Deshalb ist ein besonderes Augenmerk nicht nur auf die persönliche Hygiene zu legen. Welche Fehler man aber schon beim Händewaschen machen kann, das zeigte das Experiment mit der "leuchtenden Hand" sehr eindrucksvoll. Dabei wurden die Hände mit einem speziellen Gel eingerieben und gründlich gewaschen. Unter UV-Licht wurden dann immer noch Schmutzpartikel in jeder Nische entlarvt. Für Kinder und Lehrer war jetzt sogar sichtbar geworden, dass Händereinigung kein überflüssiges Ritual ist, denn wo Schmutz ist, sind auch Keime vorhanden. Wenn es warm ist vermehren sich die Keime in kurzer Zeit auf Oberflächen von Lebensmitteln, die wir mit schmutzigen Händen vorher berührt haben. Es ist also wichtig, die richtige Lagertemperatur einzuhalten und auf kurze Lagerzeiten zu achten, erklärt Reinhild Zolg, Fachgebietsleiterin des schulärztlichen Dienstes vom Haus der Gesundheit.

Eine Woche vor dem Aktionstag führte Frau Beate Dorn-Seib Abklatschproben von verschiedenen Oberflächen in den Klassenzimmern, WC’s, Waschbecken, Türklinken oder von Handflächen durch und ließ sie im Brutschrank bebrüten. Auf den Agarplatten waren inzwischen große Bakterienkolonien gewachsen. Die Keimdichte sorgte doch für erstaunte Gesichter bei Schülern und Lehrern.

Als Erinnerung an diese Veranstaltung bekamen die Schüler, die sich so engagiert mit der Thematik befasst haben einen "Hygieneführerschein".

Parallel dazu hatte eine andere Schülergruppe der 3. Klasse Gelegenheit, sich mit den Helfern des DRK ausführlich mit erster Hilfe auseinander zu setzen. Mit Eifer haben alle bei den praktischen Übungen mitgemacht. Zum Schluss konnten sie einen perfekten Fingerkuppenverband anlegen. Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung des Rettungswagens der Ortsvereinigung Reichenbach. Ute Fuchs vom DRK-Kreisverband wies darauf hin, dass durch diese Aktion die Kinder frühzeitig für die Erste Hilfe begeistert werden sollen, wenn gar jemand Spaß an einer späteren Mitgliedschaft im Verband findet, wäre das der schönste Erfolg für die freiwilligen Helfer des DRK, denn, Verantwortung für den Mitmenschen zu übernehmen ist ein tolle Sache.